Erstaunlich wie sehr Schweres und Dunkles gelobt wird, Leichtes und Helles jedoch kaum.
Erstaunlich wie viel Geistestiefe den Analysen des Unglücks zugeschrieben wird, dem Glück jedoch kaum.
Erstaunlich wie schnell dem Verworrenen, Hässlichen hoher, künstlerischer Wert verliehen wird, dem Klaren und Schönen jedoch kaum.
Als hätte Leichtes und Helles, das Glück, das Klare, das Schöne für alles Elend der Welt gesorgt. Wäre schon immer hochgradig kitschig gewesen, gefährlich geistlos sogar. Müsste der Lächerlichkeit endlich preisgegeben, als unwert enttarnt und aufgeben werden, um nicht weiter zu schaden.
Ich aber sehe Markthallen voller Kitsch aus Hässlichkeit, Kitsch aus moralischer Anmaßung, Kitsch aus dialektischer Raffinesse, Kitsch aus geheuchelter Unartigkeit und sehr viel Kitsch aus illustrierter Problematik.
Alles in passende Worte verpackt, die Sachlichkeit mimen, in 100fache Paradigmenwechsel geschnürt, mit Ballons versehen voller angeblich neuer, schwebender Erkenntnis für ein angeblich neues Denken.